Haus BB

Neubau eines Einfamilienhauses.

Ein kleines Neubaugebiet, das sich um einen Wendeplatz herum gruppiert und zugleich an einem Hang liegt – das war die Ausgangssituation für ein Einfamilienhaus in Bochum-Stiepeln. Bereits bei der Grundstückssuche war die zunächst dreiköpfige, bei der Fertigstellung fünfköpfige Bauherrenfamilie an die Architekten herangetreten, um bei der Auswahl des richtigen Grundstückes beraten zu werden. Am Ende konnte ein 536m2 großes Grundstück erworben werden, das sowohl ausreichend Fläche für das geplante Nutzungsprogramm bietet, zugleich aber auch eine optimale Ausrichtung gewährleistet bei geringstmöglichen Einblicken von außen.

Vor diesem Hintergrund wurde nach Norden die Doppelgarage angeordnet, so dass das Grundstück gegenüber einem höherliegenden Nachbargrundstück weitgehend abschirmt ist. Ein sich seitlich anschließender Abstell- und Vorratsraum stellt die Verbindung zum kubischen Baukörper des Wohnhauses her, das zweigeschossig und mit Teilunterkellerung konzipiert wurde. Die leicht geneigte Garagenauffahrt wird zudem als Vorplatz des Hauses nutz- und erlebbar. Teilweise wird sie  dabei von dem plastisch konzipierten, weit über das Erdgeschoss hinaus kragenden Obergeschoss überdacht. Die Abstufung in der Farbgebung der Putzfassade unterstreicht den Schwebecharakter des obersten Geschosses.

Der seitlich angeordnete Zugang zu dem Haus, das insgesamt etwa 310m2 Wohn- und Nutzfläche bietet, wird von der Auffahrt über einige Stufen getrennt.  Beim Eintreten in das großzügige, hell belichtete Entrée mit Garderobe ergibt sich eine Sichtachse durch das Haus, die bis in den Garten hinaus verläuft. Zugleich erfolgt vom Entrée aus der Zugang zur zentral angeordneten Treppe, die ins Obergeschoss führt und die praktischerweise auch von Küche, Vorratsraum und Garage aus direkt zugänglich wird. Der weitläufige Wohnbereich bildet über großformatige, raumhohe Glasfronten mit Schiebelementen ein Raumkontinuum mit der Südterrasse, die von einem Vordach aus Sichtbeton ausreichend beschattet und vor Regen geschützt wird. Nach Osten schließt sich der Essbereich an, der ebenfalls mit einer Außenterrasse und einem überdachten Freisitz verbunden ist. Dank der abschirmenden Anordnung der Garage ergibt sich trotz der erhöhten Nähe des Nachbargrundstückes eine räumliche Situation, die von Einblicken der Nachbarn angenehm geschützt ist.     

Die lang gestreckte, einläufige Treppe, die ins Obergeschoss führt, unterstreicht durch ihre Öffnungen in den Außenraum und punktuell auch in den Innenraum den offenen, hellen Charakter des Hauses. Vor allem das an der Nordfassade sich plastisch als Einschnitt abzeichnende Oberlicht versorgt den etagenübergreifenden Luftraum angenehm mit indirektem Tageslicht. Beiderseits der Treppe entfalten sich auf dem Obergeschoss zwei Kinderzimmer, ein Bad und ein Arbeitszimmer. Letzteres musste noch während der Planung flexibel zum Kinderzimmer umgenutzt werden, weil die Familie – unerwartet – Zwillinge auf die Welt brachte. Komplett separierbar über eine raumhohe, vollständig versenkbare Schiebetür liegt der Treppe direkt gegenüberliegend der Elternbereich: Ein Korridor verbindet dabei das Schlafzimmer mit einem zentralen Masterbad und einer Ankleide. Ein dem Geschoss aufgesetztes kubisch ausgeprägtes Oberlicht fängt dem innenliegend orientierten Wasch- und Badebereich zusätzliches Tageslicht ein.

Sowohl die Lichtplanung, als auch das Einbaumobiliar und die Badplanung wurde von RFID, der Interiordesign-Linie von RFCV – konzipiert und passgenau umgesetzt. Eichenholzparkett bestimmt die Böden und schafft einen warmen Kontrapunkt zu den überwiegend weiß gefassten Wänden und Einbauschränken. Feinsteinzeug bestimmt die Bäder. Die größtenteils abgehängten Decken ermöglichen eine gezielte künstliche Belichtung mit Spots und die Architektur akzentuierenden Lichtbändern. Zur komfortablen Gebäudesteuerung kommt eine Smart Home- Lösung von Loxone zum Einsatz.

Beschreibung / Text by Paul Andreas