Haus HM | Einfamilienhaus

Aus der Veröffentlichung im CUBE Magazin Ruhrgebiet und Düsseldorf in 04|20

Eine Familie mit Kind wünschte sich ein modernes Wohnhaus mit weiträumig geöffneten Raumstrukturen, wobei die Decken nicht zu niedrig sein sollten: Zumindest die gemeinschaftlich genutzten Räume sollten einen luftigen Loftcharakter haben. Noch vor dem Grundstückskauf wandten sich die Bauherren deshalb an Ferreira | Verfürth Architekten aus Meerbusch, die zunächst beim Kauf eines Grundstückes in Moers beratend zur Seite standen, um anschließend das Gebäude zu entwerfen und zu realisieren.

Das in ruhiger Wohnlage am Ende einer Sackgasse gelegene Grundstück ließ nach den Vorgaben des Bebauungsplanes nur eine eingeschossige Bauweise zu. Eine besondere Herausforderung, aber auch ein besonderes Potenzial stellte das Grundstücksgefälle dar: Das um bis zu zwei Meter abfallende Gelände konnte wegen der Nachbar-Anbindung nicht nivelliert werden. Stattdessen wurde es ausgenutzt, um in einer Hälfte des Gebäudes ein belichtetes Obergeschoss anzuordnen. Durch geschickte Flächenverteilung und Gelände­modellierung konnte das baurechtlich eingeschossige Gelände so optimal ausgenutzt werden.

Der insgesamt 204 m² Wohnfläche umfassende Grundriss besticht durch seine klare Gliederung und Zonierung auf mehreren unterschiedlichen Ebenen: Das zentrale und großzügige Entree trennt – auch an der Fassade klar ablesbar – die gemeinschaftlichen Bereiche Wohnen, Essen und Kochen vom privaten Schlafbereich ab. Die beiden Funktionsebenen liegen versetzt voneinander unter dem Niveau des Eingangsbereiches und werden jeweils über eine eigene Treppenverbindung erschlossen. Der private Wohnbereich gliedert sich zusätzlich in einen straßenseitig orientierten Bereich mit den zwei Kinderzimmern und einem Duschbad sowie dem gartenseitig orientierten Elterntrakt, der Schlafzimmer, Ankleide und das Eltern-Badezimmer mit großzügigem Duschbereich umfasst. Das partiell über dem Schlafbereich verlaufende Obergeschoss wird schließlich über eine dritte Treppenverbindung vom Entree aus erschlossen. Es nimmt einen flexibel als Büro oder Gästezimmer nutzbaren Bereich mit Bad auf. Trotz der vier unterschiedlichen Ebenen ist es gelungen, in dem Haus die verschiedenen ineinandergreifenden Funktionsbereiche des häuslichen Alltags abzubilden.

Von außen besticht das Gebäude durch den dunklen Anthrazitton seiner Putzfassade, der mit dem Grün des Gartens und eines kleinen angrenzenden Waldstücks gut harmoniert. Die zentrale Eingangsfront und die auf gleicher Achse liegende Terrasse, die sich vom Wohnbereich direkt betreten lässt, wurde dazu kontrastierend durch eine weiße Wandgestaltung hervorgehoben. Einen besonderen Akzent setzt im Entree zudem die Sichtbetondecke, die robusten Industrieloft­charme in das Haus trägt. Passend dazu bildet eine von der Decke hängende Lichtskulptur aus Vibia Halo Lineal LED-Elementen den ersten Blickfang beim Eintreten. So wie die komplette Lichtplanung lag auch die Gestaltung der Badezimmer und die komplette Ausstattung mit maßgefertigten Einbaumöbeln in den Händen des architekturbüroeigenen Innenarchitektur-Labels RF Interior Design. Speziell im Badezimmer wurde dabei auf Fliesen verzichtet und – passend zur Loftästhetik – eine Wandgestaltung mit wasserresistentem Beton Ciré vorgenommen sowie der Boden mit Fließestrich versehen.

(Erschienen in CUBE Ruhrgebiet, Düsseldorf 04|20)