Haus THY | Einfamilienhaus
Neubau eines Einfamilienhauses.
Auszug aus der Veröffentlichung im CUBE-Magazin:
Manchmal ist es nur ein atmosphärischer Eindruck, den ein Bauherr vor Augen hat, wenn er vom Architekten nach seinen Wohnwünschen befragt wird. So erging es auch den Architekten Ferreira Verführth aus Meerbusch: Alles sollte, so die Bauherren, möglichst weiß werden. Da das Grundstück sich an einer eher dörflichen, aber stark frequentierten Durchfahrtsstraße befindet, ordneten die Architekten die Garage als Schallschutz zur Straße an und schufen vor dem zurückgesetzten Wohnhaus eine großzügige Auffahrt. Entsprechend des Bauumfeldes wurde der kubische Baukörper mit rund 220 m² Wohnfläche zweigeschossig ausgebildet und mit einem Pyramidendach mit einer ausgeprägten Dachtraufe versehen.
In seinem Grundriss lehnt sich das Haus an die bis heute populären Stadtvillen des 19. Jahrhunderts an. Im Erdgeschoss befindet sich ganz zentral die Küche. Sie leitet einerseits direkt in das Esszimmer hinüber, andererseits führt sie aber auch zum Wohnzimmer, das durch eine Kaminwand etwas separiert wurde. An den Freisitz im Außenbereich schließt sie dagegen ganz unmittelbar an. Der Eingangsbereich verfügt über einen Luftraum zum Obergeschoss, in dem sich Schlafzimmer, Ankleide und Bad sowie ein Kinderzimmer und ein Hauswirtschaftsraum befinden.
Durch dieses Luftgeschoss werden Sichtbezüge in die verschiedenen Zonen des Erdgeschosses möglich. Das Haus öffnet sich dabei nach und nach mit dem Betreten: Je weiter man hineingeht umso mehr erschließen sich die Blickachsen. Bereits vom Eingang aus hat man, ohne das die Räume zu viel von sich preisgeben, eine schmale Blickachse bis in den Garten. Alle Räume wurden im Ausbau in aufeinander abgestimmten Nuancen von Weiß gehalten. Dadurch wirken sie so, als wären sie vom Tageslicht stufenlos durchströmt – der Raum wird in eine schwebende Leichtigkeit gehoben, ohne unterkühlt zu wirken.
Aufgrund der außerordentlich hellen Räume und Oberflächen gestaltete sich die Lichtplanung als eine besondere Herausforderung, denn eine übliche Anzahl an Leuchten hätte bei dem Haus zu einer Überbelichtung geführt. Durch das gezielte Bündeln von Einbauleuchten konnten Lichtinseln geschaffen werden, die abends die Atmosphäre der Räume unterstützen. Auch der Bodenbelag wurde fast durchgängig weiß gehalten. Während sich ein fugenlos vergossener Zementboden durch alle Wohnbereiche zieht, setzte man in den Nassbereichen auf Grau: Das Duschbad ziert ein anthrazitfarbener Terrazzo-Boden, im Badezimmer wurden Bodenfliesen in Beton-Optik verlegt.